51 % Angriff
Die Transaktionen auf einer Blockchain werden durch verschiedene Konsensalgorithmen bestätigt. Damit wird sichergestellt, dass nur die richtigen Transaktionen in den Block aufgenommen werden.Die Bestätigung der Transaktionen erfolgt mit Hilfe von Staking oder Mining durch sogeannte Validatoren.Theoeretisch wäre es möglich, dass auch nachträglich Transaktionen geändert werden, wenn über 51 % der Validatoren dieser Änderung zustimmen. Da die Validatoren dezentral und weltweit verteilt sind, ist dieser Fall nahezu ausgeschlossen. Des Weiteren würde ein solcher Vorfall das Vertrauen in die entsprechende Blockchain ruinieren und die Geschäftsgrundlage der Validatoren nachhaltig beschädigen oder zerstören. Daher sollte kein Validator bzw. eine Gruppe von Validatoren ein Interesse an einer solchen Aktion haben.
Algorithmische Stablecoins
Das Konzept der algorithmischen Stablecoins basiert auf einer dynamischen Erzeugung von Stablecoins aufgrund von Angebot und Nachfrage.Im Gegensatz zu gedeckten Stablecoins ist es hier nicht notwendig im Verhältnis von 1:1 entsprechende FIAT Währung einzuzahlen, um einen Stablecoin zu erzeugen.Am Beispiel vom Stablecoin UST auf der Terra Blockchain können wir erkennen, dass für jeden neuen UST Coin im entsprechenden Gegenwert Luna verbrannt wird. Dieses Konzept ermöglicht eine schnelle Reaktion auf die Nachfrage und es entfällt die Notwendigkeit einer Besicherung durch FIAT Währungen.
APR/APY
Im Bereich der Dezentralen Finanzen (DeFI) werden die Belohnungen für verschiedene Aktivitäten wie z.B. Staking, Lending etc. wie eine Art Zins ausgezahlt. Dafür werden die beiden Begriffspaare APR – Annual Percentage Return und APY – Annual Percentage Yield verwendet.Der APR beschreibt dabei den jährlichen Zins bei einer einmaligen jährlichen Zinszahlung. Da bei den meisten Protokollen im DeFi Bereich aber eine tägliche Zinszahlung möglich ist, wird oft zusätzliche der APY mit angegeben. Dies ist der zu erzielende Zins bei einer täglichen Auszahlung, auch Yield genannt.Da aktuell sehr hohe Zinssätze von bis zu 100 % pro Jahr erzielt werden können, ist der dadurch erzielte Zinseszinseffekt bei der täglichen Auszahlung relevant.
Arbitrage
Unter Arbitrage oder Arbitragehandel versteht man die Ausnutzung von unterschiedlichen Preisen auf unterschiedlichen Marktplätzen. In der Kryptowelt gibt es oft verschiedene Kurse für z.B. Bitcoin auf verschiedenen Börsen zur gleichen Zeit.Diese Unterschiede sind oft sehr gering. Um dies profitabel zu handeln, kommt meist ein sogenannter Trading-Bot zum Einsatz. Dieser kauft und verkauft dann automatisiert diverse Kryptowährungen auf verschiedenen Handelsplätzen.
ATH
All Time High (Allzeithoch) ist der höchste Kurs über die gesamte Lebensdauer.
Auto Compounding
Auto Compounding bezeichnet das automatische Wiederanlegen von Zinsen. Zinseszins wird im Englischen als Compound Interest bezeichnet (compounded = zusammengesetzt).Einstein prägte einst den Ausspruch, Compound Interest sei die stärkste Kraft im Universum. Sichtbar wird der Zinseszins im Unterschied zwischen der APR (ohne Zinseszins) und der APY (mit Zinseszins).Wichtig sind beim Zinseszins vor allem das Ausschüttungsintervall und die Reinvestition: Werden Zinsen nicht reinvestiert, so können sie auch keinen Zinseszins erwirtschaften. In der Kryptowelt können Zinsen nicht nur monatlich oder jährlich, sondern sogar im Takt von Sekunden berechnet und gezahlt werden. So kann das Geld deutlich schneller arbeiten. Ein Blick in einen Zinseszinsrechner bei Veränderung der Auszahlungsintervalle macht deutlich, wie dramatisch diese Unterschiede sein können.
Automated Market Maker – AMM
Ein Automated Market Maker ist ein Tool, welches automatisiert Liquidität für einen Marktplatz auf der Blockchain zur Verfügung stellt. Dadurch wird es dem Endkunden ermöglicht, am sogenannten Liquidity Providing teilzunehmen.
Bärenmarkt
Unter einem Bärenmarkt verstehen sowohl im Aktien- als auch im Kryptomarkt einen längeren Zeitraum ständig fallender Kurse. Das Gegenteil von einem Bärenmarkt ist der Bullenmarkt oder auch Bullrun genannt.
Blockchain
Die Blockchain ist eine ständig erweiterbare Aneinanderreihung von miteinander verbundenen Datensätzen die in einzelnen Blöcken gespeichert werden. Neue Blöcke werden durch einen sogenanten Konsensalgorithmus verifiziert. Dazu sind Validatoren notwendig die entweder über das Verfahren Proof-of-stake oder Proof-of Work die Transaktion bestätigen. Die Blockchain läuft dezentral auf verschiedenen Nodes und kann nicht durch Regulierung oder andere Anweisungen abgeschaltet werden. Bekannte Blockchainprojekte sind z.B. Bitcoin, Ethereum, Solana und Avalanche.
Blockchain Explorer
Ein Blockchainexplorer ist ein Tool mit dem alle Transaktionen und Aktivitäten auf einer Blockchain transparent nachvollzogen werden können. Es können Daten über die Aktivitäten eines einzelnen Wallets, wie z.B. Einzahlung und Auszahlungen oder die Anzahl der entsprechenden Kryptowährungen auf dem Wallet nachvollzogen werden. Für jede Blockchain bzw. auch Layer1 Protokolle gibt es mehrere Blockexplorer. Die bekanntesten sind https://etherscan.io/ für die Etherium Blockchain, https://bscscan.com/ für die Binance Smart Chain (BSC) sowie https://polygonscan.com/ für Polygon (auf Basis von Etherium) .
Bond
Unter einem Bond oder dem “bonding” von Kryptowährungen verstehen wir eine Bindung einer Kryptowährung an ein Protokoll bzw. eine Blockchain über einen gewissen Zeitraum. Dies ist oft die Voraussetzung, um Staking oder Borrowing/ Lending über ein Protokoll verwenden zu können. Beispielsweise können im Anchorprotokoll im Terra Ökosystem nur Luna beliehen werden wenn diese vorher von Luna zu bLuna “gebondet” werden. Damit soll die Liquidität länger im Protokoll gehalten werden.
Borrowing/ Lending
Unter Borrowing/ Lending ist das Verleihen und Leihen von Kryptowährungen zusammengefasst. Viele Coins können inzwischen als Sicherheit, sog. Colleteral, hinterlegt und in wenigen Minuten kann dann ein entsprechender Kredit in einem Stablecoin oder eine anderen gewünschten Währung ohne weitere Bonitätsprüfung mit Hilfe von Smart Contracts aufgenommen werden. Die kann flexibel oder über einen festen Zeitraum erfolgen. Dafür zahlt der Kreditnehmer dem Kreditgeber einen Zinssatz und es fallen geringe Gebühren für die Nutzung des jeweiligen Protokolls an. Ebenso können natürlich auch Kredite an andere Marktteilnehmer verliehen werden. Eine Prüfung der Identität der Teilnehmer ist nicht notwendig, da die Sicherheiten durch den Smart Contract verwaltet werden und der Kreditnehmer in dem Verleihzeitraum keinen Zugriff auf seine Kryptoassets hat. Vorsicht ist hier bei Kursschwankungen geboten, da die hinterlegte Sicherheit ggf. nicht mehr ausreicht und dann eine automatische teilweise oder vollständige Liquidation des Colleterals erfolgen kann.
Bridge
Eine Bridge ist in der Kryptowelt ein Protokoll, dass Kryptowährungen zwischen einzelnen Blockchains transferieren kann. Dabei wird meist der ursprüngliche Coin oder Token in der Bridge hinterlegt und auf der Zielblockchain ein dort kompatibler Token ausgegeben. Mit diesem Token kann dann auf der anderen Blockchain gehandelt und gearbeitet werden. Weiterhin kann auch der Token wieder zurück auf die Ursprungsblockchain transferiert werden.
Bullenmarkt – Bullrun
Unter einem Bullenmarkt oder auch Bullrun genannt verstehen wir sowohl im Aktien- als auch im Kryptomarkt einen längeren Zeitraum ständig stark steigender Kurse. Das Gegenteil von einem Bullenmarkt ist der Bärenmarkt.
Burn
Mit einem “Burn” oder auch “Token Burn” ist das verbrennen bzw. vernichten von Tokens gemeint. Dies wird i.d.R. dazu eingesetzt, um den Gesamtbestand an Token zu verringern und damit der Inflation entgegen zu wirken. Einige Kryptowährungen wie z.B. Ethereum verbrennen auch bei jeder Transaktion einen Teil der Gebühren um langfristig den Preis zu stabiliesieren.
Buy and Hold
Bei einer Buy and Hold Strategie werden Kryptowährungen gekauft und über einen langen Zeitraum behalten. Ein anderer populärer Begriff dafür ist “HODL”. Diese Abkürzung kommt aus dem Englischen und bedeutet in etwa “Hold on for dear life”. Oft wird in dieser Strategie auch das cost average Prinzip angewendet.
Coin
Coins sind das, was gemeinhin als “Kryptowährungen” bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um die Hauptwährung auf der jeweils zugehörigen Blockchain. Coins weisen daher eine entsprechende Kursentwicklung auf, welche den Zustand und die Beliebtheit der jeweiligen Chain widerspiegelt, sind damit also mehr als reine Gebrauchswährungen. Daher kann mit Coins auf die Wertentwicklung und Beliebtheit der zugehörigen Blockchain spekuliert werden. Beispiele für Blockchains und ihre nativen Coins: Ethereum Blockchain, mit der Coin “Ether” – Symbol ETH Bitcoin Blockchain, mit der Coin “Bitcoin” – Symbol BTC Terra Blockchain, mit der Coin “Terra Luna” – Symbol LUNA Avalanche Blockchain, mit der Coin “Avax” – Symbol AVAX Polkadot Blockchain, mit der Coin “Dot”- Symbol DOT Cardano Blockchain, mit der Coin “ada” – Symbol ADA Solana Blockchain, mit der Coin “Solana” – Symbol SOL Coins sind die Universalwährung auf der jeweiligen Blockchain, die in quasi allen Projekten / Protokollen auf dieser Chain eine Rolle spielt. Will man nun Mittel in ein Protokoll transferieren, so ist die Coin der Chain in der Regel ein akzeptiertes Zahlungsmittel. Weiterhin werden die Transaktionsgebühren (Fees) der jeweiligen Chain meistens in der Coin berechnet. Es ist daher ratsam immer eine gewisse Menge der Coin vorrätig zu halten um überhaupt handlungsfähig auf der jeweiligen Blockchain zu sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt an Coins ist, dass diese auf allen gängigen Handelsplätzen (CEX und auch DEX) handelbar sind. Oftmals können Sie dort auch direkt mit Euro gekauft werden. Sie sind damit hochliquide im Gegensatz zu manchen Token, welche nur in ihren jeweiligen Protokollen handelbar sind. Damit stellen Coins oftmals das einzige Medium dar, mit dem Gewinne aus einer Blockchain wieder an einen Handelsplatz zur Auszahlung in Euro transferiert werden können. Coins haben, sofern es sich um eine on-chain Governance durch die Community handelt, in der Regel Stimmrechte (Governance) bei der Weiterentwicklung der zu Grunde liegenden Blockchain. Die Ausübung dieser Stimmrechte ist in Proof of Stake-Blockchains regelmäßig den Stakern der Coin vorbehalten und ist für die Staker nicht verpflichtend. Unterscheidung zum Begriff der Stablecoin Eine Sonderform von Coins sind Stablecoins. Diese sind zwar ebenfalls jeweils einer Blockchain zugeordnet, partizipieren in ihrer Wertentwicklung jedoch bewusst nicht an der Entwicklung des Protokolls, sondern sind an eine Fiat-Währung (wie den US-Dollar) geknüpft. Stablecoins großer Blockchains sind oftmals auch an CEXs und DEXs direkt handelbar. Damit eignen sich Stablecoins nicht für die Spekulation – da ihr Kurs im Idealfall konstant bleibt – sondern primär für dezentrale Anlageformen wie Borrowing- und Lendingprotokolle. Unterscheidung zum Begriff der Token Coins sind technisch gesehen lediglich eine besondere Gruppe von Token: Sie werden wie alle anderen Token auf der jeweiligen Blockchain gleichermaßen von Adresse zu Adresse geschickt. Der Begriff Token bezeichnet also eigentlich nur ein Abbild eines Wertes auf der Blockchain und alle Coins sind automatisch auch Token. Nicht alle Token sind jedoch Coins: Viele der Token sind nur für sehr spezifische Anwendungsfälle gedacht und können nur innerhalb bestimmter Projekte und Protokolle verwendet werden. Um Gewinne in solchen Token wieder in ein anderes Protokoll zu reinvestieren, müssen diese meist zuerst in eine Coin zurückgetauscht und transferiert werden. Token sind daher eher mit Aktien oder auch Bonuspunkten in Treueprogrammen vergleichbar: Um Payback-Punkte in Volkswagen-Vorzugsaktien zu tauschen, müssen diese zuvor in Euro (gewissermaßen die “Coin” des Euro-Währungsraums) getauscht werden. Grundsätzlich gilt: Jede Blockchain hat nur eine oder wenige Coins aber viele Protokolle (Projekte). Jedes Protokoll hat einen oder mehrere eigene Token, wobei diese für die unterschiedlichsten Zwecke bestimmt sind. Ein Zusammenbruch einer Blockchain reißt meist automatisch alle dort laufenden Protokolle mit ihren Token mit sich – ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Dagegen hat der viel häufiger vorkommende Zusammenbruch einzelner Protokolle oder der Kursverfall ihrer Token meist keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Blockchain und deren native Coin.
Collateral
Collaterals sind hinterlegte Sicherheiten bei der Aufnahme eines Darlehen. Das anonyme DeFi-System basiert nicht auf Credit (=Glaubwürdigkeit), sondern kommt ohne Vertrauen aus. Um sicherzustellen, dass ein vollkommen anonymer Darlehensnehmer (Borrower) nicht einfach mit dem geliehenen Geld abhaut, muss die gestellte Sicherheit immer mehr wert sein, als die geliehenen Coins + Zinsen.Wird ein Kryptodarlehen nicht zurückgezahlt, dann wird der Collateral einfach liquidiert um den Ausfall vollständig zu decken. Kreditausfälle gibt es keine.
Cost Average
Unter dem Begriff cost average wird eine Einkaufstrategie für Aktien bzw. auch Kryptowährungen beschrieben in der regelmässig bzw. bei Erreichen bestimmter Kurswerte eine Asset eingekauft wird. Dadurch soll der durchschnittliche Einkaufspreis langfristig gesenkt werden. Bei einem Einmalkauf kann es passieren, dass sonst punktuell ein sehr hoher und damit ungünstiger Kurs realisiert wird.
DAO – Dezentrale Autonome Organisation
Unter einer DAO (Decentralised Autonomus Organisation) ist eine Organisation die keiner zentralen Kontrolle unterliegt sondern in der alle Entscheidungen mehrheitlich von den Inhaber der Organisation getroffen werden. Jeder der Governance Token der Organisation besitzt hat ein Stimmrecht bei Entscheidungen. DAOs werden häufig für Kryptoprojekte insbesondere Protokolle verwendet, um dort alle Entscheidungen z.B. über die Weiterentwicklung, die Mitarbeiter oder auch über die Roadmap und die zukünftige Entwicklung des Projektes zu treffen.
DeFi – Dezentrale Finanzen
Unter dem Begriff DeFi versteht man den Bereich der Dezentrale Finanzwirtschaft in der Kryptowelt. Es wird für die Unternehmen und Projekte verwendet die Finanzdienstleistungen auf der Blockchain anbieten. Dieses Kryptomarktsegment ist eines der am schnellsten wachsenden Bereiche seit 2020. Wesentliche Merkmale von DeFI sind neben der dezentralen Organisation das Fehlen eines Mittelsmannes oder einer zentralen Kontrolle. Dadurch können Transaktionen mit sehr niedrigen Gebühren durchgeführt und insbesondere hohe Zinsen und Erträge für die Teilnehmer in diesem Markt realisiert werden.
Delta neutral
Delta neutrale Strategien eliminieren durch das Halten von Long und Short Positionen im Verhältnis 1:1 jegliches Kursrisiko. Dies macht insbesondere dann Sinn, wenn durch Incentives und Liquidity Providing die Long-Position laufende Renditen erwirtschaftet, ohne dass die Leihgebühren für die Short-Position diese Renditen übersteigen. Dieses Szenario ergibt sich damit vor allem in incentivierten protokollinternen Märkten, bspw. beim Mirror Long- und Shortfarming, welches über MIR Incentives vom Protokoll gesteuert wird.
Dezentrale Börsen (DEX)
Dezentrale Börsen (Decentralised Exchanges) sind Kryptobörsen die keiner zentralen Kontrolle unterliegen. Zur Nutzung dieser DEXes ist ein Wallet erforderlich. Der Vorteil von Dezentralen Börsen ist die Unmittelbarkeit der Nutzung ohne einen Mittelsmann. Es können keine Gelder auf DEXes eingefroren, beschlagnahmt oder irgendwie von Dritten in Anspruch genommen werden. Der Nachteil ist z.B. das oft kein Support existiert und jeder Nutzer selbst für alle Transaktinonen verantwortlich ist. Das Gegenteil von Dezentralen Börsen sind Zentrale Börsen (CEX).
Earning
Earning bedeutet zwar eigentlich nur “Verdienen”, ist aber im Zusammenhang mit DeFi fast exklusiv die Bezeichnung für das Bereitstellen eigener Coins an Saving-Protocols (Sparprotokolle), meist zu einem relativ stabilen Zinssatz. Im Gegensatz zur normalen Finanzwelt gibt es in der Kryptowelt keine Kredite, welche auf Geldschöpfung aus dem Nichts beruhen. Während also eine Sparkasse Giralgeld einfach als Kredit erzeugen kann (und damit die Geldmenge erhöht), kann ein Protokoll nur Kryptowährung verleihen, die jemand anders wirklich im Sparprotokoll eingezahlt hat. Man leiht als Borrower also wirklich das Geld anderer Leute, so wie es einst im traditionellen Finanzsystem war, als Geschäftsbanken nur Geld aus den Sichteinlagen anderer Kunden verleihen konnten.
Emittentenrisiko
Jede Cryptowährung wird von einem bestimmten Protokoll oder Anbieter herausgegeben. Natürlich gibt jedes Protokoll an, dass die eigene Währung gut gemanagt wird und ein Ausfall sehr unwahrscheinlich ist. Dennoch sollte man sich stets bewusst machen: Nicht nur durch böswillige Akteure können Kryptowährungen ihren Wert verlieren, auch technische Fehler und der Zusammenbruch aufgrund starker unerwarteter Marktbewegungen sind schon vorgekommen. Gerade bei Stablecoins darf dieses Risiko nie vergessen werden: Ihre Stabilität endet dort, wo der Emittent sich unlauter verhält oder das Protokoll versagt. Generell gilt daher, dass das Emittentenrisiko bei dezentralisierten Stablecoins geringer ist, da hier zumindest kein Vertrauen in einen einzelnen Emittenten gelegt werden muss, welcher die hinterlegten US-Dollar in der Realwelt allein kontrolliert.
Fear & Greed Index
Der Fear & Greed Index berechnet einen Score von 1-100 auf dem der aktuelle gefühlte emotionale Zustand der Anleger dargestellt ist. Dazu werden insgesamt 7 verschiedene Indikatoren zusammengefasst wie z.B. die Volatilität, das Verhältnis von Put und Call Optionen etc. Der Index wird immer im Nachgang mit einer Verzögerung von 24h publiziert. Über folgenden Link kann der aktuelle Wert eingesehen werden: https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/
Fiat onramp
Fiat onramp bezeichnet einen Service oder eine Plattform, über den man Fiat Währungen (z.B. Dollar, Euro, etc.) in Kryptowährungen umtauschen kann. Je nach aktueller Umrechnung (z.B. EUR- BTC) kann man die entsprechende Summe in Kryptowährungen im Gegenzug für FIAT Währungen erhalten.
FIAT Währungen
FIAT Währungen sind alle herkömmlichen Währungen die offiziell in den entsprechenden Staaten als Zahlungsmittel zugelassen sind. Dies sind beispielsweise EUR, US Dollar, Franken etc. Diese unterliegen meist einer Inflation und werden durch Zentralbanken reguliert. Im Gegensatz dazu sind Kryptowährungen digitale Währungen auf der Blockchain.
Floating
Das Gegenteil von Stablecoins: Floating bedeutet schwimmen / treiben, die Wechselkurse zwischen zwei Tokens oder Coins schwanken also im Laufe der Zeit und ergeben entsprechende Wellenmuster in den Kurscharts.
Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse ist zusammen mit der technischen Analyse ein wichtiges Werkzeug der Finanzanalyse um Anlageobjekte (z.B. Aktien oder Kryptowährungen) zu bewerten. Sie hat im Kontext von Kryptowährungen insbesondere das Ziel betrügerische Projekte zu identifizieren und Risiken aufzudecken. Bestandteile einer Fundamentalanalyse sind z.B. die Analyse wichtiger Kennzahlen wie Marktkapitalisierung, die historische Preisentwicklung, das Handelsvolumen, außerdem die Idee der Kryptowährung bzw. des Projekts, die dahinter steckende Technologie, das Team oder die Community.
Gas Fee/ Gasgebühr
Gas Fee ist ein Begriff von der Ethereum Blockchain. Gas (engl. Treibstoff / Benzin) bezieht sich dabei auf die Transaktionsgebühren, welche für jede Transaktion auf der Ethereum Blockchain anfallen (Vgl. Miner Fee). Diese Transaktionsgebühren ergeben sich aus dem Rechenaufwand der Miner. Beim Festsetzen der eigenen Gas-Fee hat man die Option mehr oder weniger zu zahlen, wobei dies sich drastisch auf die Ausführungsgeschwindigkeit auswirken kann. Das Netzwerk führt Transaktionen mit hohen Gas-Fees immer bevorzugt aus. Wer also eine Strecke zurücklegen will, dafür aber kaum Treibstoff bereitstellt, der wird sehr lange dafür benötigen und möglicherweise niemals ankommen – sprich die Transaktion wird irgendwann erfolglos abgebrochen, da zu viele andere Transaktionen mit höheren Gasfees die eigene Transaktion überholen. Übrigens: Bei ETH wird mittlerweile mit jeder Transaktion ein kleiner Teil der Gasfee geburnt um der Inflation entgegenzusteuern.
Governance Attack
Da in der Governance Abstimmungen über jegliche Vorschläge durchgeführt werden können, beinhaltet dies auch die Möglichkeit, dass Personen Vorschläge einreichen, welche, bei genauerem Hinsehen, nur einen einzigen Zweck haben: Den Einreichenden mittelbar oder unmittelbar zu bereichern. Natürlich muss um jeden Preis vermieden werden, dass derart zerstörerische Angriffe auf die Protokollgesetzgebung stattfinden, daher gibt es oft Rundschreiben bei Governance Attacks in denen sich Tokenholder gegenseitig warnen und auffordern, bei der Abstimmung mit “Nein” zu votieren.
Hard Fork
Eine größere Modifizierung des Blockchain- Codes, bei der die neue Version nicht mehr mit früheren Datenblöcken rückwärtskompatibel ist. Die Blockchain teilt sich dann in zwei Teile auf, die ursprüngliche Blockchain und die neue Version mit neuem Regelwerk. Eine der bekanntesten Hard Forks war die Abspaltung von Bitcoin Cash von der ursprünglichen Bitcoin Blockchain.
Hedging
Hedging bezeichnet Absicherungsgeschäfte, bei denen Risiken durch Gegengeschäfte abgesichert werden. Hedging bedeutet nicht, delta neutrale Positionen einzunehmen, sondern Risiken durch spezifische Absicherungsgeschäfte jeweils zu mitigieren: Wer beispielsweise auf den Aufstieg von ETH setzt, könnte, um die Verluste bei einem Crash gering zu halten, gleichzeitig eine Short-Position in einer wesentlich schwächeren Kryptowährung halten, welche im Crash-Fall wahrscheinlich stärker unter die Räder gelangt. Da der Trader mit dem Aufstieg von ETH über die schwächere Währung rechnet, ist in diesem Moment der Verlust aus der Short-Position geringer als der große Gewinn bei ETH. Bricht im Crash ETH deutlich ein, könnte ein umso größerer Einbruch der kleinen Währung zu erheblichen Short-Selling Profiten führen, die einen guten Teil des ETH-Einbruchs kompensieren.
Impermanent Loss
Impermanent Loss basiert auf einer Berechnung von Opportunitätskosten beim Liquidity Providing. Wenn ich Liquidität bereitstelle, so muss ich die beiden Währungen halten, bin jedoch dem Rebalancing des Liquidity Pools unterworfen. Impermanent Loss ist eine Art Reibungsverlust, der durch den Marktmechanismus entsteht: Je stärker sich Währungen auseinander entwickeln, desto höher wird der Impermanent Loss, da der Automated Marketmaker Arbitrage Möglichkeiten für Dritte schafft. Die Bezeichnung impermanent bezieht sich dabei auf die Tatsache, dass dieser Verlust nur dann realisiert wird, wenn sich die beiden Währungen nicht wieder angleichen. Da Liquidity Pools über automatische Market Maker immer nur einen Preisvorschlag machen können, dieser jedoch dadurch immer auch vom Konsens an den Kryptobörsen abweicht, werden Arbitrageure aktiv, welche ggf. solange günstig im Liquidity-Pool einkaufen, bis der Preis wieder den Börsenpreis erreicht hat bzw. günstige Coins an anderen Börsen einkaufen um diese zu einem möglicherweise höheren Kurs wieder an den Pool zu verkaufen. Dieses System ist ein völlig normaler Marktmechanismus: Börsen (bspw. für Aktien) und auch Kryptobörsen sind Handelsplätze, keine zentral gesteuerten Wechselbanken. Jeder Kurs kommt immer aus Angebot und Nachfrage zu Stande. Wer also Liquidity Providing betreibt muss mit den Arbitrageuren leben, die für das Ausgleichen von Preisen sorgen. Die entsprechenden Arbitragegewinne entsprechen dem Impermanent Loss der Liquiditäty Providers. Rechenbeispiel: Eine Anlegerin gibt 2 Kryptowerte X und Y in einen Liquidity Pool. Dabei ist die Balance in diesem Pool das übliche Wertverhältnis (50% zu 50%) . Sobald eine der Währungen im Preis steigt, wird diese vom AMM verkauft um so sicherzustellen, dass durch Nachkauf der anderen Währung das Wertverhältnis wieder auf 50% zu 50% gestellt wird. Gleiches gilt beim Wertverlust einer Währung: der AMM muss genau diese Währung nachkaufen und die besser performende Währung verkaufen, da sonst das wichtige 50% zu 50% Verhältnis verletzt werden würde und der Pool nicht mehr Liquidität an der Swap bereitstellen könnte. War der Wert der Assets beim Einlegen 500 X (1 X = 1$) + 500 Y (1 Y = 1$) und hat sich der Preis von Y jedoch seitdem um 100% gesteigert, so wird sich heute im Pool folgender Betrag für die Anlegerin befinden: 707 X (1X = 1$) + 355 Y (1Y = 2$) = 1413 $ Wäre das Geld nicht in den Liquidity Pool gelegt worden, so hätte es nun einen Wert von: 500X (500 $) + 500Y (1000$) = 1500 $ Damit beträgt der Impermanent Loss hier 87$, also 5,7%. Wenn der Liquidity Pool in der selben Zeit eine Rendite von mehr als 5,7% ausgeschüttet hat, so ist dies natürlich dennoch ein positives Investment. Gleichzeitig gilt, dass wenn der Preis von Y wieder auf 1$ fällt oder sich der Preis von X ebenfalls um 100% steigert, das Verhältnis wieder gleich sein wird und damit der Impermanent Loss wieder verschwunden ist. Impermanent Loss wird also nur genau dann realer Verlust, wenn die Anlegerin den Liquidity Pool zu einem Zeitpunkt verlässt, an dem die Werte sich in irgendeine Richtung auseinander entwickelt haben. Bei 2 Kryptowerten, die beide um genau 90% im Wert fallen entsteht hingegen kein zusätzlicher impermanent Loss, aber natürlich ein viel ärgerlicherer Kursverlust der Werte selbst. Mit Hilfe eines Impermanent Loss Calculator kann der Impermanent Loss für verschiedene Szenarien online vorweg berechnet werden.
Konsensalgorithmus
Konsensalgorithmen sind wesentliches Merkmal von Kryptowährungen. Sie sichern die Einhaltung bestimmter Regeln im Blockchain- Netzwerk und erzielen eine Einigung über den Status eines Netzwerkes. Im Kontext von Kryptowährungen sind die bekanntesten Konsensalgorithmen Proof-of-Work und Proof-of-Stake. Einige neuere Blockchains wie Solana verwenden auch neue Konsensalgorithmen wie z.B. Proof-of-History.
Kursrisiko
Sämtliche Kryptowährungen und Tokens haben floatierende Preise. Dies gilt auch für pegged Assets wie Stablecoins, nur, dass hier versucht wird mit Gegenmaßnahmen das Pegging immer aufrecht zu erhalten. Es gibt hingegen keine Zentrale Umtauschstelle, welche Fixkurse festlegen und Tausch zum Fixkurs durchführen könnte. (:::::::::::::::::)
Kursspekulation
Kursspekulation bezeichnet die Spekulation auf einen künftigen Kursanstieg oder Kursrückgang. Insbesondere die Spekulation auf fallende Kurse hat in den letzten Jahren stark zugenommen und bietet neben Kursanstiegen gleichermaßen Möglichkeiten um eine positive Rendite zu erwirtschaften.
Layer1, 2
Die Systemarchitektur der Blockchains ist in mehrere Schichten – auch Layer – aufgebaut. Der Layer 1 stellt dabei die unterste Schicht dar und bezeichnet Blockchains die selbständig laufen können. Beispiele dafür sind Bitcoin, Ethereum, Solana, Avalanche und Fantom. Jede Blockchain hat hierbei Vor- und Nachteile. Beeispielsweise ist Ethereum sehr sicher und dezentral, hat aber aktuell Probleme mit sehr hohen Gebühren. An dieser Stelle kommen die Layer2 Protokolle ins Spiel. Diese laufen auf einer Blockchain und starten beim Beginn der Transaktion in dem Sie einen Token aus der Blockchain ansprechen und danach die eigentliche Transaktion auf Ihrem Protokoll durchführen. Damit wird die zugrundeliegende Chain entlastet und es gibt häufig Vorteile bei der Performance und den Kosten einer Transaktion. Beispiele für Layer2 Protokolle sind z.B. MATIC (Polygon), Arbitrum für Ethereum und das Lightning Netzwerk sowie die DFI Chain für Bitcoin.
Liquidation
Eine Liquidation in der Kryptowelt ist analog zum Aktienmarkt eine Auflösung einer gehebelten Position an der Börse mit Totalverlust des Einsatzes. Weiterhin kann es auch zu Liquidationen in dem DeFi Teilbereich Borrowing/ Lending kommen wenn der LTV (Loan to Value), also der Beleihungswert des beliehenen Assets, definierte prozentuale Höchstgrenzen überschreitet.
Liquidity Pool
Liquidity Pools stellen Liquidität für Währungspaare bereit. Dies ist wichtig, damit es möglich wird Coins und Token zu kaufen, selbst dann, wenn niemand anders gerade verkaufen möchte. Liquidity Providing ist eine Grundlage des Market Making, also des Bereitstellens liquider Märkte für Käufer und Verkäufer. Je kleiner die Marktkapitalisierung eines Asset ist, desto illiquider ist dieses. Wer beispielsweise mit Antiquitäten handelt muss oft lange Suchen um einen passenden Käufer oder Verkäufer zu finden. Liquidity Provider lösen dieses Problem, indem Sie permanent für ein Währungspaar beide Währungen vorrätig halten und Käufern und Verkäufern anbieten. Ein Liquidity Pool gleicht sich nach einer Transaktion durch Nachkauf der abgekauften Währung und Verkauf der eingenommenen Währung wieder selbst aus, jedoch immer so gerichtet, dass ein bestimmtes Wertverhältnis (meist 50 / 50) angestrebt wird. Da der verkaufte Token nun einen höheren Marktpreis hat, kann weniger von ihm eingekauft werden, während die erhaltene Währung nun aufgrund des niedrigeren Marktpreises in größerer Menge vorgehalten wird um weiterhin das 50 / 50 Wertverhältnis aufrecht zu erhalten. Neben den besonders weit verbreiteten 50/50 Dual-Sided Pools (bspw. UST MIR, UST ANC) gibt es auch noch Sonderformen von Liquidity Pools, bspw. Single-Asset Pools, in denen nur 1 Asset vorrätig gehalten wird.
Liquidity Providing
Beim Liquidity Providing stellt ein Marktteilnehmer Liquidität in Form von Kryptoassets zur Verfügung. Dies wird beispielsweise bei einer dezentralen Börse oder einem Protokoll benötigt, um den Umtausch bzw. den Handel zwischen verschiedenen Währungspaaren zu ermöglichen. Wie auch in der klassischen Finanzwirtschaft werden beim Handel Gebühren fällig. In der Kryptowelt werden diese Gebühren zu einem Teil an die Teilnehmer des Protokolls bzw. der Börse weitergegeben die Liquidität zur Verfügung stellen. Wird ein Währungspaar wie z.B. BTC-ETH zur Verfügung gestellt dann generiert die dezentrale Börse einen sogenannten Liquiditätstoken. Dieser wird dann in einen Liquiditätspool eingezahlt. Die ausgeschüttete Belohnung wird dann prozentual unter allen Teilnehmern dieses Liquiditätspools ausgeschüttet. Die Koordination dieser Aktivitäten übernimmt ein Liquidity Provider.
Marktrisiko
Das Marktrisiko bei Kryptowährungen ist meist als ein Gesamtmarktrisiko aller Blockchain-Assets zu begreifen. Dieses Risiko ist gewaltig und kann in einer ungünstigen Marktphase selbst das beste Investment mit der höchsten APR schnell ins Negative verkehren. Makrobewegungen finden in der Blockchain ähnlich wie im Aktienmarkt statt: Bei einem Crash einer großen Cryptowährung werden alle anderen Cryptowährungen meist ebenfalls deutlich nachgeben. Bei einer Phase des Aufschwungs, wird dieser meist alle Kryptowährungen gleichermaßen betreffen. Insgesamt scheint der Kryptomarkt negativ mit der Zinserwartung am Anleihenmarkt zu korrelieren, dh. je höher die Zinsen, desto schwächer sind Kryptowährungen. Gleichzeitig zeigt sich eine besonders enge Korrelation mit Tech-Aktien. Offenbar haben diese oft dasselbe Klientel wie Kryptowährungen und bewegen sich daher recht ähnlich. Hohe Inflationsraten der Fiatwährungen hingegen sind traditionell ein starker Treiber für Kryptokurse, da Anleger aus ihren Landeswährungen zunehmend in Kryptoassets “fliehen”.
Miner Fee
Eine allgemeine Bezeichnung für Transaktionsgebühren, welche an die Miner bezahlt werden, die die Blockchain mit der eigenen Transaktion weiterschreiben. Im weitesten Sinne sind dies dieselben Gebühren, die auch Validatoren im Staking erhalten. Somit stellt diese Miner Fee, welche die Kunden bei jeder Transaktion auf der Blockchain zu zahlen haben die Quelle der Mining- oder Stakingerträge dar.
Mining
Unter dem Begriff “Mining” wird der Proof-of-Work Konsensalgorithmus bezeichnet den die sogenannten Miner zur Validierung einer Transaktion bzw- eines Blockes ausführen. Dazu wird ein Hashcode berechnet, der im Laufe der Zeit z.B. über das sogenannte Halving bei Bitcoin immer schwieriger und damit aufwändiger zu ermitteln ist. Für diese Tätigkeit erhalten die Miner eine Belohnung meist in den entsprechenden Coins des zu validierenden Netzwerkes. Diese Bestätigungen sind notwendig, um die Authetiziät einer Transaktion zu verifizieren.
Mint
Bei einem Mint oder auch “minting” wird erstmalig ein NFT zum Verkauf angeboten und damit auf die Blockchain transferiert. Die Anzahl der NFTs ist meist limitiert und der Teilnehmer zieht ein zufälliges NFT aus dem Pool. Da NFTs einzigartig sind unterscheiden sich die einzelnen Token in ihren Attributen. Es gibt Attribute die sehr selten oder auch sehr häufig vorkommen. Der Wert eines NFT innerhalb einer Kollektion hängt sehr stark von dieser Seltenheit ab. Darüber kann für jedes NFT ein Rarity Score berechnet werden, um die Werteinschätzung zu vereinfachen. Nach dem Ende des Mints können NFTs meist nur noch auf einem Zweitmarkt gekauft werden, wie z.B. OpenSea auf der Ethereum Blockchain oder Magic Eden auf Solana.
NFT
Der Begriff NFT kommt wie so oft in der Kryptowelt aus dem Englischen und bedeutet non fungible Token. Damit wird ein einzigartiges digitales Asset bezeichnet. Im Unterschied zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum, wo jeder Coin gleich aussieht – also fungible =austauschbar ist, können NFT spezifische individuelle Eigenschaften besitzen. Aktuell werden z.B. Bilder, Videos, Musikstücke oder auch Zugangspässe für Softwareplattformen bzw. Protokolle als NFT abgebildet. Durch den unveränderbaren und digitalen Eigentumsnachweis der NFTs auf der Blockchain könnten sich zukünftig eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten eröffnen, da hier erstmalig ein Nachweis eines digitalen Originals möglich ist. Normalerweise wird ein NFT in einem sogenannten MINT Prozess erzeugt.
Over Collateralized
Collaterals in der Kryptowelt sind oft höher als der Wert der geliehenen Assets. Dies nennt sich Over-Collateralization. Da es keinen Kredit gibt, also niemand Geld geliehen bekommt allein aufgrund seiner Glaubwürdigkeit (engl. credit), muss jeder Borrower hinreichend große Mengen an Sicherheiten hinterlegen um auch einen Preisanstieg der geliehenen Assets noch abbilden zu können. Die Minimum Collateral Ratio, also das Mindestverhältnis von Sicherheit zu geliehenen Werten, beträgt meist 150%. Je volatiler ein Asset ist, desto höher wird dieses Minimalverhältnis, da sonst plötzliche Kursanstiege des geliehenen bzw. plötzliche Kurseinbrüche des hinterlegten Assets, eine korrekte Liquidation unmöglich machen könnten, bei der der Darlehensgeber aus der liquidierten Sicherheit seinen kompletten Wert zurückerhält.
Peg/Depeg
Der Begriff Peg bezeichnet die Bindung einer Kryptowährung an den Kurs einer FIAT Währung bzw. einer anderen Kryptowährung.Häufig wird diese Bezeichnung in Zusammenhang mit sogenannten Stablecoins verwendet. Wir unterscheiden hier den Peg beisogenannten algorithmische Stablecoins und vollständig gedeckte Stablecoins (pegging). Im ersten Fall wird der Peg über einendynamischen Mechanismus aufrecht erhalten, d.h. bei jedem Kauf- oder Verkauf eines Stablecoins wird das gepeggte Assetverkauft oder gekauft. In normalen Marktsituationen gleicht sich damit der Kurs des Stablecoins wieder auf 1 an. In Ausnahmefällenkann es zu einem depeg der Stablecoins kommen. Dadurch könnte eine Abwärtsspirale ausgelöst werden, die im schlimmsten Falleinen Crash des algortischmischen Stablecoins zur Folge hat. Bei vollständig gedeckten Stablecoins wie USDT, USDC, BUSD oder DAIbesteht dieses Risiko nicht. Hier könnte evtl. ein Liquiditätsengpass auftreten, dem durch den Verkauf von zusätzlichen Reservenentgegen gewirkt werden kann.
Pegging
Pegging ist das Gegenteil von Floating: Ein gepeggter Kurs wird an ein anderes Asset gekoppelt. Entsprechend soll er möglichst wenig schwanken. Das Pegging kann dabei nur dadurch stattfinden, dass der Preis des eigenen Assets durch das Protokoll so kontrolliert wird, dass es im Wert immer möglichst genau den Wert des Referenzobjektes abbildet. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren, die meist entweder auf der Neuberechnung der Coinvolumen in den Wallets (Rebase) oder im häufigsten Fall auf der Veränderung des Angebots und der Nachfrage des eigenen Assets an den Börsen basieren.
Private Key
Der private Schlüssel eines Wallets – auch private Key – ermöglicht ebenso wie die Seedphrase den uneingeschränkten Zugang zu einem Wallet. Im Gegesatz zur Seedphrase dient der private Key zum Import eines Accounts in ein anderes Wallet. Ebenso wie die Seedphrase darf der private Key niemals an Dritte weitergegeben werden.
Rugpull
Ein Rugpull bezeichnet am Kryptomarkt die Gefahr, dass die Entwickler einer Währung diese vom Markt nehmen und sämtliche Liquidität entziehen. Einen derartigen Scam gab es beim Squid Game Coin, der in Anlehnung an die gleichnamige Netflix Serie entwickelt wurde.
Seedphrase
Die Seedphrase wird beim Erzeugen eines neuen Wallets vergeben und besteht i.d.R. aus 12-24 meist englischen vorgegebenen Wörtern. Jeder der dieses Seedphrase kennt, kann auf einem beliebigen Endgerät das Wallet neu installieren und hat Zugriff auf das komplette Kryptovermögen. Daher muss die Seedphrase sicher verwahrt werden und darf unter keinen Umständen an Dritte weitergegeben werden. Oft versuchen Betrüger mit sogenannten Scam Anfragen die Seedphrase zu erhalten. Für jede neue Installation muss ausserdem ein extra Passwort für den Zugriff auf das Wallet vergeben werden.
Short
to be short of sth. bedeutet, dass es an etwas mangelt. Genau dies ist bei Short-Selling der Fall, man ist im Minus, da man etwas Geliehenes weiterverkauft hat. Ein Shorter wird sich ein Asset ausleihen (gegen eine Leihgebühr) und dieses dann auf dem Markt verkaufen. Fällt der Kurs bis zum Tag der Rückgabe an den Verleiher, so kann dieses Asset anschließend deutlich günstiger am Markt zurückgekauft werden um es dem Verleiher zurückzugeben. Normalerweise ist das Kursrisiko eines Short-Sellers unbegrenzt, was zu den berühmten Margin Calls von Brokern führt, die sich beschweren, dass der eingeräumte Kredit durch die Preissteigerung des geliehenen Assets vollkommen ausgereizt ist. Die Kryptowelt bedient sich hier meist dem Prinzip der Overcollateralization: Es werden also Sicherheiten hinterlegt, die mehr wert sind als das geliehene Asset. Steigt das Assset zu sehr im Preis wird die Position einfach liquidiert. Damit ergibt sich eine Beschränkung des Verlustrisikos auf die Höhe des hinterlegten Collaterals, i. d. R. also 150 – 300%.
Smart Contract
Smart Contracts sind sich selbst ausführende Verträge, die auf Programmiercode basieren. Ein Smart Contract ist am ehesten vergleichbar mit einem Zigarettenautomaten. Verschiedene Prüfmechanismen validieren zunächst ob alle Voraussetzungen erfüllt sind: Man kann keine falschen Coins einwerfen oder die eigene Wallet-Adresse geheimhalten. Gleichzeitig ist für jeden einsehbar, ob noch Ware im Automaten ist und es ist völlig klar, dass der Automat die Ware auch herausgeben wird. Im Smart-Contract sind bestimmte Vertragsbedingungen für alle einsehbar codiert: Bspw. wenn eine bestimmte Menge an Token eingezahlt wird, zahlt der Smart-Contract dafür im Gegenzug bestimmte andere Coins aus einer Treasury aus. Die Idee dahinter: Es braucht kein Vertrauen in die Vertragsparteien, da jeder dem Automaten seine Coins übergeben muss und der Smart Contract die Transaktion abwickeln wird, wenn alle Bedingungen gegeben sind, bzw. die Mittel korrekt zurückgeben wird, falls die Gegenpartei nicht rechtzeitig auftaucht.
Stablecoins
Unter dem Begriff “Stablecoins” versteht man Kryptowährungen die nur sehr geringen Schwankungen unterliegen und meist an den Wert einer FIAT Währung (EUR, Dollar) gekoppelt sind. Wir unterscheiden hierbei heute sogenannte “vollständige gesicherte”, “algorithmische” Stablecoins . Bei den vollständige gedeckten Stablecoins – auch pegging genannt – sind die bekanntesten Beispiele der Marktführer nach Marktkapitalisierung USDT (Tether) und USDC (USD COIN) und DAI (MakerDAO). Diese sind dem Konzept nach direkt durch Rücklagen in der jeweiligen korrespondierenden Währung gedeckt. Bei algorithmischen Stablecoins wird die jeweils in Umlauf befindliche Menge an Coins dynamisch erzeugt, so dass eine Hinterlegung von 1:1 Sicherheiten nicht mehr notwendig ist. Ein Beispiel dafür ist z.B. UST der auf der Terra Blockchain oft verwendet wird sowie MIM (Magic Internet Money).
Staking
Das Wort Staking leitet sich aus dem Proof-of-stake Konsensalgorithmus ab der zur Bestätigung von Blockchaintransaktionen verwendet wird. Dazu können verschiedene Kryptowährungen verwendet – gestaked – werden und der Besitzer erhält dafür eine Belohnung die meist in Form von verschiedenen Tokens ausbezahlt wird. Meist wird Staking über sogenannte Validatoren in Staking Pools organisiert. Im Gegensatz zum Proof-of-Work Verfahren, bei dem die Transaktionen durch die Berechnung eines Hashwertes mit Hilfe von CPU oder GPU erfolgt ist Staking umweltfreundlicher und hat zuletzt in der Debatte an Bedeutung zugelegt. Zudem ist es ein Grundlage für die attraktiven Zinsen im Kryptomarkt.
Staking/ Mining
Das Wort Staking leitet sich aus dem Proof-of-stake Konsensalgorithmus ab der zur Bestätigung von Blockchaintransaktionen verwendet wird. Dazu können verschiedene Kryptowährungen verwendet – gestaked – werden und der Besitzer erhält dafür eine Belohnung die meist in Form von verschiedenen Tokens ausbezahlt wird. Meist wird Staking über sogenannte Validatoren in Staking Pools organisiert. Im Gegensatz zum Proof-of-Work Verfahren, bei dem die Transaktionen durch die Berechnung eines Hashwertes mit Hilfe von CPU oder GPU erfolgt ist Staking umweltfreundlicher und hat zuletzt in der Debatte an Bedeutung zugelegt. Zudem ist es ein Grundlage für die attraktiven Zinsen im Kryptomarkt.
Swap
Ein Swap ist ein Tausch entweder von FIAT zu Kryptowährungen oder zwischen einzelnen Kryptowährungen. Dies ist entweder über eine zentrale Kryptobörse (CEX) oder über eine dezentrale Kryptobörse (DEX) möglich. Hierbei entstehen Gebühren die an das Protokoll gezahlt werden. Ein Teil der Erlöse wird als Reward für das sogenannte Liquidity Providing (LP) verwendet.
Technische Analyse / Chart Analyse
Die technische Analyse ist neben der Fundamentalanalyse eine Form der Finanzanalyse. Sie betrachtet vor allem Kursverläufe und versucht Trends zu erkennen um Kaufs- bzw. Verkaufssignale abzuleiten. Die technische Analyse ist extrem komplex, wichtige Instrumente sind Trendlinien, Widerstands- und Unterstützungslinien und Chartformationen. Neben der Chartanalyse können aus den Kursen auch Kennzahlen berechnet werden (z.B. Relative Stärke Index).
Technisches Risiko
Blockchaintechnologien sind angreifbar. Dieses besondere Risiko kann im Falle eines erfolgreichen Hackerangriffs tatsächlich dazu führen, dass sämtliche Währungen auf einer Blockchain kompromittiert werden und ihren Wert komplett verlieren. Grundsätzlich gilt, je kleiner eine Blockchain ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es noch unentdeckte Sicherheitslücken gibt oder gar ein 51% Angriff durch eine Gruppe böswilliger Akteure stattfinden kann.
Token
Grundsätzlich sind Token Werte, welche auf der Blockchain liegen. Im Profi-Kurs DeFi und im DeFi-Bereich generell sind damit aber umgangssprachlich fast immer Utility-Token gemeint. Arten von Kryptowerten, welche technisch auf dem Token-Prinzip basieren Utility Token Diese Token sind auf spezifische Funktionen in spezifischen Blockchains und Protokollen beschränkt. Sie spiegeln keine realweltlichen Assets wieder und sind meist nur innerhalb des Protokolls handelbar. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Smart Contracts und dem dezentralen Finanzsystem. Ihre genaue Rechtsstellung und steuerliche Berücksichtigung ist unklar, da ihre Funktionen weder der eines klassischen Zahlungsmittels noch der einer klassischen Geldanlage entsprechen und jeder Utility-Token wiederum eigene Anwendungsfälle aufweist. Coins (auch Plattform-Token) Coins sind die Hauptwährungen ihrer jeweiligen Blockchain. Es gibt hierbei genau eine eigene Coin pro Netzwerk, sowie oftmals zusätzlich eine Stablecoin, die aber keine Coin im eigentlichen Sinne ist, da sie ja technisch gesehen auf derselben Blockchain läuft. Coins sind Repräsentanten ihrer Chain und entsprechend so bedeutsam, dass sie auch außerhalb der Protokolle in der Chain an DEXs und CEXs gehandelt und getauscht werden können. Mittels Bridging können Coins dabei sogar in andere Chains exportiert werden. Die meisten Coins können jedoch – mangels Akteptanz – noch nicht als Zahlungsmittel bspw. in Onlineshops eingesetzt werden, dies ist nur bei Payment Token möglich. Payment Token (auch Transaktions-Token) Im DeFi-Bereich weniger bedeutsam sind die Payment Token, bei den es sich gewissermaßen um eine besondere Klasse der Coins handelt. Payment Token haben gegenüber normalen Coins (ausschließlich oder zusätzlich) weitreichende realweltliche Anwendungen, werden also für das Bezahlen von Waren und Dienstleistungen verwendet. Bitcoin, Monero, Litecoin, aber auch Ether sind damit Coins, welche die Funktion eines “Payment Tokens” erfüllen können und damit auch hohe Liquidität aufweisen. Sie gelten in vielen Rechtsräumen im weitesten Sinne als “Zahlungsmittel” und nicht als Anlageform, auch wenn die Grenzen fließend sind und BTC und ETH eher dem Bereich Anlageformen zuzurechnen sein könnten. Ein weiterer realweltlicher Anwendungsbereich, jedoch ohne Zahlungsfunktion, ist das Lieferkettenmanagment, für das einige spezielle Token verwendet werden. Bisher spielen diese realweltlichen Funktionen noch kaum eine Rolle in den DeFi-Anwendungen. Security Token Noch klein aber möglicherweise in der Bedeutung wachsend ist der Bereich der Security-Tokens, welche bisher in DeFi noch kaum eine Rolle spielen. Eine “Security” ist ein Wertpapier, weshalb in den USA auch die SEC (Securities and Exchange Commission) sich für das Thema der Security-Tokens interessiert. Damit sind Security-Tokens also eine Sonderform, bei der die Technologie der Blockchain für die rechtlich verbindliche Abbildung realweltlicher Assets (wie bspw. Häuser, Aktien etc.) verwendet wird. In Deutschland plant die Regierung beispielsweise eine Version des Grundbuchs auf der Blockchain zu realisieren, um die enormen Sicherheits- und Nachvollziehbarkeitsvorteile nutzen zu können. Ob man damit dann aber sein Haus offiziell über die Blockchain verkaufen kann, bleibt abzuwarten. Für den DeFi-Kurs spielen Security-Token bisher keine Rolle.
Treasury
Die Treasury (Schatzkammer) eines Protokolls, ist die Reserve an frei verfügbarem Geld, Cryptocoins und Token, der sich im Besitz des Protokolls befindet. Eine Treasury wird bei Anchor Protocol beispielsweise genutzt um in guten Zeiten Überrenditen anzusammeln um in schlechteren Zeiten die Zinssätze für die Earn-Teilnehmer trotz ausbleibender Borrow-Nachfrage stabil zu halten. Damit haben Treasuries meist eine ausgleichende Funktion. Ein konstanter Verfall der Geldbestände in einer Treasury deutet auf schwierige Zeiten hin. Falls der Gesamtmarkt eigentlich bullish ist, würde ein solcher Verfall gar Aussagen über die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells selbst zulassen. In bearishen Zeiten hingegen ist es genau der Zweck der Treasury langsam geleert zu werden um dem Gesamtmarkt-Trend mit den Rücklagen etwas entgegensetzen zu können.
Utility Token
Der Begriff “Token” im DeFi-Bereich Die exakte Definition des Begriffs Token spielt in der DeFi -Welt kaum eine Rolle. In der Praxis werden umgangssprachlich mit dem Begriff Token immer Utility Token bezeichnet.Sie sind die den großen Coins untergeordnete, zweckgebundene Werteinheiten innerhalb spezifischer Protokolle und sind nur innerhalb des jeweiligen Ökosystems (Terra Blockchain, Avalanche Blockchain usw.) handelbar. Utility Token werden nicht von den Entwicklern der Blockchain, sondern von den Protokollen selbst herausgegeben. Utility Token, im Folgenden nur noch “Token” genannt, sind damit riskanter und illiquider als Coins, sind aber notwendig, um bestimmte Vertragsverhältnisse, Besitzverhältnisse und Renditeformen in der Dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi) der Kryptowelt korrekt abzubilden. Nicht alle Token sind frei handelbar. Manche sind tatsächlich auf Funktionen beschränkt, bei denen der Handel und die Preisbildung überhaupt keine Rolle spielen.Einige Token sind dabei mittelbar ein Anteil am Wert eines bestimmten Protokolls, spiegeln also den Erfolg des jeweiligen DeFi-Projektes wider, ähnlich wie Aktien, die den Erfolg der jeweiligen Unternehmen widerspiegeln. Andere sind eher hochspekulative Funktionstoken, welche durch beschlossene Governance-Events wie Mint, Burn, Incentivierungs-Kampagnen oder das Verändern von Renditen auf diese Token teilweise heftig beeinflusst werden.Genau wie man mit Aktien direkt nur schlecht ein Auto kaufen kann, so ist es auch mit Token kaum möglich, außerhalb des jeweiligen Protokolls oder der jeweiligen Blockchain zu handeln. Eine Auszahlung von Gewinnen aus den Token in Euro ist demzufolge nur durch den Tausch der Token gegen die Coin (meist nur an der Swap) und dem anschließenden Verkauf der Coin gegen Euro (CEX) bzw. andere Kryptowährungen (DEX) möglich.Über die Möglichkeiten zum Rücktausch sollte man sich vor dem Investment in Token immer informieren und regelmäßig die Liquidität an den Handelsplätzen prüfen. Funktionen der Token in DeFi Eine klare Einteilung von Token nach Funktionen ist kaum möglich, da die Entwickelnden der jeweiligen Protokolle den Token teilweise mehrere Funktionen gleichzeitig zuweisen. Daher sprechen wir im Folgenden bspw. nicht von “Governance-Token” sondern lediglich von einer “Governance-Funktion”, welche ein Token neben anderen Funktionen innehaben kann. Die Liste der Funktionen ist nur eine Auswahl, die sich direkt auf Begriffe, welche im Profi-Kurs vorkommen, bezieht. Governance-Funktion Dezentraler Protokolle sollten auch dezentral gemanaged werden. Nur eine aktive Community aus kritischen Anlegern kann sicherstellen, dass ein Protokoll langfristig erfolgreich sein kann. Diese Governance, also das Ausüben von Stimmrechten bei Entscheidungen über zukünftige Veränderungen im Protokoll, kann nur mittels Token mit Stimmrechten durchgeführt werden. Meist sind es gestakte Token des Protokolls (bspw. gestakte ANC-Token im Anchor Protokoll, nicht aber aUST), welche als Governance-Token Stimmrechte verleihen. Grundgedanke ist hierbei, dass die Staker dieser Token den maximalen Grad an Involviertheit im Protokoll haben: Sie halten nicht nur die Token, deren Kursverlauf direkt vom Erfolg des Protokolls abhängig ist, sondern haben diese sogar gestaked, d.h. dem Protokoll gewissermaßen über einen vorab bestimmten Zeitraum als vorhersehbare Liquidität in Form von Fremdkapital zur Verfügung gestellt. Beispiele aus dem Kurs: ANC und MIR haben, sofern sie gestaked werden, Stimmrechte und können im Governance-Reiter für Abstimmungen genutzt werden. Incentivierungs-Funktion Token haben – genau wie Coins – eigene Minting-Pläne. Manche Token können endlos gemintet werden, sind jedoch mit Sicherheiten zu hinterlegen. Andere werden quasi aus dem Nichts erschaffen, haben jedoch einen dezidierten Ausschüttungsplan, welcher die Inflation eindämmen soll. Wieder andere Protokolle kaufen ihre Token ganz oder teilweise am Markt ein und halten damit den Preis und die Nachfrage auf eigene Kosten hoch. Incentivierung, also das Schaffen von Anreizen wird oft durch solche Token vorgenommen. Dabei werden Anreize wie Renditen gezielt gesetzt, um Anleger dazu zu bewegen, bestimmte Funktionen im Protokoll zu erfüllen. Ein Lending-Protokoll beispielsweise, welches nicht genug Borrower finden kann, die das eingelegte Geld ausleihen wollen, kann eine Incentivierung durch Ausschüttung eigener Token geben. Diese “Bonuspunkte”, welche das Protokoll aus dem Nichts erschafft, laufen natürlich die Gefahr, schnell an Wert zu verlieren, weshalb oft verschiedene Burn– oder Nachfragesteigerungsmechanismen angewandt werden, um den Wert dieser Token hochzuhalten.Token mit solchen Incentivierungsfunktionen sind meist sehr volatil, werden von vielen Anlegern daher regelmäßig direkt nach Erhalt in stabilere Kryptowährungen getauscht und spiegeln oft den Zustand des Protokolls wieder. Sie können leicht durch Governance-Entscheidungen, wie das Ändern von APRs, heftigen Preisschwankungen unterworfen sein. Beispiele aus dem Kurs: ANC Token sollen die Borrower bei Anchor über die “Distribution-APR” anreizen mehr Geld zu leihen, da Anchor eine ausreichende Borrow-Nachfrage benötigt, die dem Angebot an UST durch die Sparer gegenübersteht. Pfandfunktion Wenn man einem DeFi-Protokoll eine Kryptowährung anvertraut, so erhält man natürlich keinen Vertrag mit Unterschrift und muss dafür auch im Gegenzug nicht die eigene Identität preisgeben. Trotzdem muss natürlich sichergestellt werden, dass alle Personen ihre Einlagen in der korrekten Höhe zurückerhalten. Daher benutzten Smart-Contracts eine Art Pfand- oder Quittungstoken, also Token, welche belegen, dass man Anspruch auf die Rückgabe einer eingelegten Sache hat. Dies ist notwendig, da ja zum Einlegen die echte Kryptowährung tatsächlich aus der eigenen Wallet in die Wallet des Protokolls übertragen werden muss, man also andernfalls keinerlei Token als Beweis mehr in der Wallet hätte. Beispielsweise erhält man, wenn man Kryptowährungen in einen Liquidity Pool einzahlt LP-Token, welche einem entsprechend einen Anspruch auf Rückzahlung eines gleichhohen Anteils am Liquidity-Pool zusichern.Pfandtoken haben meistens noch eine nachgelagerte zweite Funktion und können oftmals anderswo als Sicherheit hinterlegt werden, indem also der eigene Rückzahlungsanspruch in Form des Pfandtokens verpfändet wird, vgl. mit der Verpfändung eines erwirkten Schadensersatztitels. Beispiele aus dem Kurs: Beim Binden von Luna entstehen in Anchor Borrow bLUNA, ein Token, welcher das Anrecht auf die Auszahlung von Staking-Renditen an den aktuellen Besitzer überträgt, während das Recht auf Rückgabe des Kapitals beim Verpfänder verbleibt. Damit sichert sich Anchor die Staking Rewards der als Sicherheit hinterlegten LUNA der Borrower, ohne dabei die Kontrolle über deren LUNA-Kapital zu übernehmen. Staking-Funktion Wer Geld in einen Liquidity Pool legt, bekommt einen LP-Token als eine Art Pfandtoken um seine Ansprüche auf einen Teil des im Pool befindlichen Geldes dezentralisiert abzuspeichern. Nun ist es jedoch so, dass für das Protokoll Liquidität planbar sein muss, sodass ein Liquidity-Pool in dem alle Anleger beim Kursverfall sofort aussteigen, eben nicht sicher liquide ist. Daher wird die Möglichkeit angeboten LP-Token zu staken, dh. für eine gewisse Laufzeit fest zu binden und damit die eigene Handlungsfähigkeit einzuschränken.
Währungsrisiko
Als Währungsrisiko werden Risiken bezeichnet, die mit dem Halten von Fremdwährung einhergehen. Als Anleger in Deutschland ist die eigene Währung i. d. R. der Euro, sodass bspw. auch das Halten von UST oder DAI ein Währungsrisiko darstellt, da sich der Dollarkurs im Vergleich zum Euro ungünstig entwickeln könnte. Gleichzeitig ist ein Währungsrisiko auch eine Art Diversifizierung: Hält man Dollar-pegged Stablecoins, so wäre eine Euroinflation auf einmal kein großes Problem mehr. Generell gilt, dass Kryptoassets als globale Assets einen Inflationsschutz gegen die Inflation von Fiat-Währungen bieten können, vergleichbar mit Edelmetallen.
Wallet
Unter einem Wallet versteht man in der Kryptobranche eine Art „Digitale Geldbörse“ zur Aufbewahrung von verschiedenen Kryptowährungen. Es gibt verschiedene Arten von Wallets wie z.B. Browserwallets (als Extension von Chrome, etc.), Desktopwallets (als App) und Hardwarewallets (wie z.B. Ledger). Auch ein simples Wallet auf Papier ist möglich. Bei der Erstellung eines Wallets wird eine sogenannte „Seedphrase“ und ein Passwort festgelegt. Wer im Besitz dieser Seedphrase ist, kann über den kompletten Inhalt des Wallets verfügen, da es kein KYC gibt. Vergisst man die Zugangsdaten, ist das komplette Guthaben für immer gesperrt. Daher empfiehlt es sich, eine gute Aufbewahrungsstrategie zu haben.
Walletadresse
Eine Walletadresse ist eine anonyme und meist hexadezimale Adresse, die ein Wallet eindeutig identifiziert. Die Herausgabe der öffentlichen Walletadresse ist notwendig, damit eine Transaktion an das Wallet durchgeführt werden kann.Im Gegensatz dazu ist der private Schlüssel zu dem Wallet, die sogenannte Seedphrase, immer geheim zu halten und darf unter keinen Umständen an Dritte herausgegeben werden.
Whitepaper
Whitepaper ist ein öffentliches Dokument, in welchem eine Idee und deren Umsetzung beschrieben wird.
Wrapping
Ein Wrapping ist das “Verpacken” eines Coins oder Token, um mit diesem auf einer anderen Blockchain als der ursprünglichen Blockchain arbeiten zu können.In einigen Fällen wird eine Kryptowährung “gewrapped”, wenn diese über eine Bridge an eine andere Blockchain gesendet wird.
Yield Farming
Der Begriff „Yield Farming“ ist der Oberbegriff für alle Methoden, mit denen Anleger auf Ihre Kryptoassets Renditen erzielen können. Dazu gehören z.B. Staking, Lending, Liquidity Mining etc. Im Gegensatz zur klassischen Finanzwirtschaft können aktuell zwei- bis dreistellige Renditen pro Jahr erwirtschaftet werden. Weiterhin ist eine tägliche Zinsausszahlung i.d.R. üblich. Kombiniert mit dem hohen jährlichen Zinssatz entsteht ein beachtlicher Zinseszinseffekt während der Laufzeit.
Zentrale Kryptobörsen (CEX)
Zentralen Kryptobörsen (Centralised Exchanges) sind Marktplätze, die einem oder mehreren Eigentümern gehören und auf denen Kryptowährungen gegen FIAT Währungen gekauft werden können.Wichtig ist hierbei die Unterscheidung, ob eine Kryptobörse auch noch zusätzlich eine Banklizenz besitzt oder mit einem solchen Zahlungsanbieter arbeitet. Nur in diesem Fall können SEPA Überweisungen direkt von der Bank ohne Gebühren entgegengenommen werden und insbesondere auch Geld wieder zurück an die eigene Bankverbindung gesendet werden. Bei einer reinen Kryptobörse ist oft nur die Einzahlung von EUR oder der Kauf von Kryptowährungen per Kreditkarte möglich. Die Auszahlung muss dann über eine andere Börse erfolgen. Die Alternative zu CEX sind sogenannte Decentralised Exchanges (DEX).